Projektbericht

Das begehbare Orchester

Einen Orchesterklang von außen kennen wir als Publikum ja – aber was, wenn wir uns durch das Orchester bewegen möchten? In „realen” Konzerten können wir während der Musik natürlich nicht einfach über die Bühne stolzieren, aber vielleicht kann uns die virtuelle Realität da helfen?

Ein Dirigent leitet ein Orchester während einer Probe, mit einem Fokus auf die eingesetzten Mikrofone zur Aufnahme des

Projektstatus

Forschung & Umsetzung

Zwischen Geigen und Dirigent 

Ziel ist die Erstellung einer VR-Applikation, die es erlaubt sich auf der Bühne eines Orchesters frei zu bewegen und den Klang so wahrzunehmen, wie die Musikerinnen es auch hören würden. Die Anwendung kann dabei nicht nur in Musikvermittlungs- und didaktischen Kontexten eingesetzt werden, z.B. im Musikunterricht. Sie könnte Musiker:innen dabei helfen, ihre Stimme im richtigen Kontext zu üben: nämlich an der Position, an der sie später auch wirklich spielen werden. Dabei würden sie auch die anderen Instrumente genauso hören, wie es später im echten Orchester auch klingen wird. Diese Art der Anwendung kann damit auch helfen, sichereres Auftreten zu trainieren oder Auftrittsangst zu verringern.

Ein komplettes Orchester mit Dirigent während einer Probe, wobei Streicher, Bläser und Perkussionisten zu sehen sind. Eine Sängerin steht im Vordergrund und singt eine Arie

Die Aufnahmen wurden von Cornelia Zöhrer unter der Supervision von Sascha Etezazi erstellt und werden ebenfalls im Rahmen einer Bachelorarbeit am Erich-Thienhaus-Institut verwendet.

Wir empfehlen Kopfhörer für das optimale Klangerlebnis.

Musiker eines Orchesters der Hochschule für Musik Detmold, die mit verschiedenen Instrumenten wie Geige und Harfe spielen. Das Bild zeigt einen intensiven Moment der musikalischen Arbeit mit einem Fokus auf Streicher
Mehrere Mikrofonpositionen rekreieren das Schallfeld des Orchesters

Sie wurden neben einer „traditionellen” Mikrofonierung, wie sie im Rundfunk oder für CDs üblich sind, auch mit 5 sphärischen Mikrofonarrays aufgezeichnet. Im Verbund hat man die Möglichkeit, sich mit 6 Freiheitsgraden (6 Degrees of Freedom, kurz 6DoF) virtuell durch das Orchester zu bewegen. Bisherige ähnliche VR-Applikationen boten oft nur die Möglichkeit sich mit 3 Freiheitsgraden (lediglich Kopfrotation an einem festen Punkt im Raum) zu bewegen.

Ein Forschungsschwerpunkt in unserer Arbeit ist die realistische Gestaltung des Klangbilds außerhalb des aufgenommenen Klangareals, so dass es ein konstantes Klangbild gibt, welches nicht – wie bisher – einfach abfällt, sobald man die „Hörzone“ verlässt.

Orchestermusiker der Hochschule für Musik Detmold spielen auf ihren Instrumenten, begleitet von Mikrophonen zur Audioaufnahme für das Projekt
Neuartige Mikrofone wurden für die Aufnahmen verwendet

Die Tonaufnahmen sind Aufzeichnungen des Festlichen Konzerts zum Neuen Jahr der Hochschule für Musik Detmold 2024. Es spielte das Hochschulorchester der HfM Detmold unter der Leitung von Prof. Florian Ludwig. Solistinnen waren Franziska Roggenbuck und Hyejin Kim (beide Sopran), sowie Anna-Christine Heymann (Mezzosopran).



Fotocredit

Sascha Etezazi

Kontakt

sascha.etezazi@kreativ.institute